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2.17 Ist der Papst ein Nachfolger des hl. Petrus?

Jesus, die Apostel und der Papst

Jesus ernannte den Fischer Simon Petrus zum Führer der Zwölf Apostel. Petrus war sein Spitzname: Das griechische Wort petra bedeutet Fels. Jesus sagte, er werde seine Kirche auf dem „Felsen“ errichten, zu dem Petrus berufen wurde (Mt 16,18f)Mt 16,18f: Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein..

Petrus und seine Nachfolger wurden beauftragt, die Gemeinschaft der Kirche zu führen. Petrus’ Führungsamt wurde immer von einem Papst zum nächsten weitergegeben. Damit ist unser jetziger Papst auch Nachfolger des Apostels Petrus.

Jesus berief Petrus zum Anführer der Apostel und der ganzen Kirche. Das Amt des Petrus wurde weitergegeben an seine Nachfolger, die Päpste.
Die Weisheit der Kirche

Warum hat Christus die kirchliche Hierarchie eingesetzt?

Christus hat die kirchliche Hierarchie eingesetzt, um das Volk Gottes in seinem Namen zu weiden. Zu diesem Zweck hat er ihr Vollmacht verliehen. Die Hierarchie setzt sich zusammen aus den geweihten Amtsträgern: den Bischöfen, Priestern und Diakonen. Aufgrund des Weihesakramentes handeln die Bischöfe und die Priester bei der Ausübung ihres Amtes im Namen und in der Person Christi, des Hauptes. Die Diakone dienen dem Volk Gottes in der Diakonie (im Dienst) des Wortes, der Liturgie und der Liebe. [KKKK 179]

Wie zeigt sich die kollegiale Dimension des kirchlichen Amtes?

Nach dem Beispiel der zwölf Apostel, die von Christus miteinander erwählt und ausgesandt wurden, steht die Einheit der Mitglieder der kirchlichen Hierarchie im Dienst der Gemeinschaft aller Gläubigen. Jeder Bischof übt seinen Dienst als Glied des Bischofskollegiums in Gemeinschaft mit dem Papst aus und hat mit ihm teil an der Sorge für die Gesamtkirche. Die Priester üben ihren Dienst im Presbyterium der Teilkirche in Gemeinschaft mit ihrem Bischof und unter seiner Leitung aus. [KKKK 180]

Warum hat das kirchliche Amt auch einen persönlichen Charakter?

Das kirchliche Amt hat auch einen persönlichen Charakter, weil jeder kraft des Weihesakramentes verantwortlich ist vor Christus, der ihn persönlich berufen und ihm die Sendung erteilt hat. [KKKK 181]

Warum ist die Kirche keine demokratische Organisation?

Das Prinzip der Demokratie lautet: Alle Macht geht vom Volke aus. In der Kirche aber geht alle Macht von Christus aus. Deshalb hat die Kirche einen hierarchischen Aufbau. Gleichzeitig gab ihr Christus jedoch auch eine kollegiale Struktur.

Das hierarchische Element in der Kirche besteht darin, dass es Christus selbst ist, der in ihr handelt, wenn geweihte Amtsträger durch Gottes Gnade etwas tun und geben, was sie von sich aus nicht tun und geben könnten, d.h., wenn sie an Stelle Christi die Sakramente spenden und in seiner Vollmacht lehren. Das kollegiale Element in der Kirche besteht darin, dass Christus das Ganze des Glaubens einer Gemeinschaft von zwölf Aposteln anvertraut hat, deren Nachfolger unter dem Vorsitz des Petrusamtes die Kirche leiten. Von diesem kollegialen Ansatz her gehören die Konzilien unverzichtbar zur Kirche. Aber auch in den anderen Gremien der Kirche, in Synoden und Räten, können die Vielfalt der Geistesgaben und Universalität der Weltkirche fruchtbar werden. [Youcat 140]

Welche Sendung hat der Papst?

Der Papst, der Bischof von Rom und Nachfolger des heiligen Petrus, ist das immerwährende und sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Kirche. Er ist der Stellvertreter Christi, das Haupt des Bischofskollegiums und der Hirte der Gesamtkirche. Aufgrund göttlicher Einsetzung hat er über die ganze Kirche die höchste, volle, unmittelbare und allgemeine Vollmacht. [KKKK 182]

Welche Aufgabe hat der Papst?

Als Nachfolger des heiligen Petrus und Haupt des Bischofskollegiums ist der Papst Garant der Einheit der Kirche. Er hat die höchste seelsorgerliche Vollmacht und  oberste Autorität in Lehr- und Disziplinarentscheidungen.

Jesus gab Petrus eine einzigartige Vorrangstellung unter den Aposteln. Das machte ihn zur obersten Autorität der Urkirche. Rom - die Ortskirche, die Petrus leitete, und der Ort seines Martyriums - wurde nach seinem Tod zum inneren Orientierungspunkt der jungen Kirche. Mit Rom musste jede Gemeinde übereinstimmen; das war der Maßstab des rechten, vollständigen und unverfälschten apostolischen Glaubens. Bis heute ist jeder Bischof von Rom, wie Petrus, oberster Hirt der Kirche, deren eigentliches Haupt Christus ist. Nur in dieser Funktion ist der  Papst „Stellvertreter Christi auf Erden“. Als höchste Autorität in Seelsorge und Lehre wacht er über unverfälschte Weitergabe des Glaubens. Nötigenfalls muss er Lehrbeauftragungen zurücknehmen oder geweihte Amtsträger bei schweren Verfehlungen in Glaubens- und Sittenfragen ihres Amtes zu entheben. Die Einheit in Glaubens- und Sittenfragen, die durch das Lehramt, an dessen Spitze der Papst steht, gewährleistet ist, macht einen Teil der Widerstandskraft und Ausstrahlung der katholischen Kirche aus. [Youcat 141]

Das sagen die Kirchenväter

Denn wenn die Reihenfolge der Bischöfe in Betracht gezogen wird, wie wir gewissenhafter, sicherer und wahrhaftiger sie von Petrus aus zählen, der die ganze Kirche vertritt, zu dem der Herr sagte: 'Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.' (Mt. 16:18). Denn, nach Petrus folgte Linus, nach Linus Klemens, nach Klemens Anacletus, nach Anacletus Evaristus... [Hl. Augustinus, Letters, No. 53 (ML 33, 196)]