1.16 Was ist der Unterschied zwischen dem katholischen Alten Testament und dem jüdischen Tanach?
Der jüdische Tanach enthält sieben Bücher weniger als das katholische Alte Testament, das aus 46 Büchern besteht. Die Liste der 39 Bücher des Tanach wurde 70 n. Chr. zusammengestellt, als die Juden nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem nach Führung und Stabilität suchten. Eine Liste von 46 Büchern wurde jedoch schon Jahrhunderte zuvor verwendet.
Die Bücher des Alten Testaments und des Tanach sind in einer anderen Reihenfolge angeordnet. Der größte Unterschied ist, dass der Tanakh an sich als vollständig betrachtet wird. Das Alte Testament ist jedoch untrennbar mit dem Neuen Testament verbunden: Zusammen bilden sie die Schrift. Das Neue Testament ermöglicht uns ein besseres Verständnis des Alten Testaments.
Was ist der Schriftkanon?
Der Schriftkanonist die vollständige Liste der heiligen Schriften, welche die apostolische Überlieferung die Kirche unterscheiden ließ. Dieser Kanonumfasst 46 Schriften des Alten und 27 Schriften des Neuen Testaments. [KKKK 20]
Wie liest man die Bibel richtig?
Die Heilige Schrift liest man richtig, wenn man sie betend, das heißt mit Hilfe des Heiligen Geistes liest, unter dessen Einfluss sie entstanden ist. Sie ist Wort Gottes und enthält die entscheidende Mitteilung Gottes an uns.
Die Bibel ist wie ein langer Brief Gottes an jeden Einzelnen von uns. Deshalb muss ich die Heiligen Schriften mit großer Liebe und Ehrfurcht in Empfang nehmen: Zunächst gilt es, den Brief Gottes wirklich zu lesen, d. h. nicht Einzelheiten herauszupicken und das Ganze außer Acht zu lassen. Das Ganze muss ich dann auf sein Herzstück und Geheimnis hin deuten: auf Jesus Christus, von dem die ganze Bibel spricht, auch das Alte Testament. Ich soll also die Heiligen Schriften im gleichen lebendigen Glauben der Kirche lesen, aus dem heraus sie entstanden sind. [Youcat 16]
Die Bibel [ist] nicht einfach nur ein Buch, sondern eine Sammlung literarischer Texte, deren Abfassung sich über mehr als ein Jahrtausend erstreckte und deren einzelne Bücher nicht leicht als Teile einer inneren Einheit erkennbar sind; es bestehen sogar sichtbare Spannungen zwischen ihnen. Das gilt bereits innerhalb der Bibel Israels, die wir Christen als das Alte Testament bezeichnen. Es gilt noch mehr, wenn wir als Christen das Neue Testament und seine Schriften gleichsam als hermeneutischen Schlüssel mit der Bibel Israels verknüpfen und sie so als Weg zu Christus auslegen. [Papst Benedikt XVI., Verbum Domini, Nr. 39]